Die Benutzung von Radarwarner und Blitzer-App – Erlaubt oder verboten?

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 17. Januar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ist die Blitzer-App legal oder illegal? Die Nutzung ist definitiv verboten. Werden Sie von der Polizei erwischt, droht ein Bußgeld.

Behörden gegen Rasertechnik

Ist die Blitzer-App legal oder illegal? Die Nutzung ist definitiv verboten. Werden Sie von der Polizei erwischt, droht ein Bußgeld.
Ist die Blitzer-App legal oder illegal? Die Nutzung ist definitiv verboten. Werden Sie von der Polizei erwischt, droht ein Bußgeld.

Eine Zeit ohne Smartphones können sich heute nur noch wenige vorstellen. So erweisen sich die kleinen Technikwunder heute teilweise schon für viele als unverzichtbar, vor allem dank der nützlichen Applikationen (Programme, die auch kurz als Apps bezeichnet werden).

Auch im Straßenverkehr sind diese mobilen Programme angekommen. Doch nutzen Autofahrer Apps nicht nur zu Navigationszwecken.

Es gibt auch Anwendungen, die zum Anzeigen und sogar zum Stören von Blitzern gebraucht werden können. Doch sind solche Radarwarner überhaupt erlaubt? Dieser Ratgeber klärt Sie darüber auf, ob es möglich ist, Blitzerwarner bzw. Radarwarner legal in Deutschland zu verwenden. Dafür wird nicht nur die aktuelle Rechtslage beleuchtet, sondern auch das Prinzip verschiedener Programm- sowie Gerätearten vorgestellt.

FAQ: Radarwarner

Wie funktionieren Radarwarner?

Hier können Sie nachlesen, wie Geräte, die Sie vor Blitzern warnen, funktionieren.

Darf ich Radarwarner benutzen?

Nein. In Deutschland ist der Einsatz von Radarwarnern und Blitzer-Apps verboten.

Welche Strafe droht, wenn ich Radarwarner benutze?

Diese Ordnungswidrigkeit wird mit einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie einem Punkt in Flensburg sanktioniert.

Funktionsweise der Geräte und Applikationen

Um die Frage: „Sind Blitzerwarner in Deutschland erlaubt?“ überhaupt beantworten zu können, müssen zunächst die unterschiedlichen Varianten definiert werden. Grob lassen sich dabei drei Kategorien unterscheiden. Es gibt die Zusatzfunktionen im Navigationssystem, die Blitzer-Apps auf dem Smartphone und eigenständige Geräte.

Die Grundfunktion ist oft bei allen Varianten die gleiche: Es soll vor Geschwindigkeitsüberwachungen gewarnt werden. Dazu zeigen die Vorrichtungen die Positionen an, an denen entweder stationäre oder mobile Messgeräte aufgestellt sind. Eigenständige Apparate werben sogar mit der Fähigkeit, Messeinrichtungen zu stören und so deren Auslösung zu verhindern.

Im Folgenden werden die einzelnen Varianten im Detail vorgestellt und der geltenden Rechtsprechung gegenübergestellt:

Video: Darf ich eigentlich Blitzer-Apps benutzen?

Wir erklären, ob Blitzer-Apps erlaubt sind, oder nicht!
Wir erklären, ob Blitzer-Apps erlaubt sind, oder nicht!

Der Radarwarner: Besitzen aber nicht benutzen!

Wie der Name es schon verrät, eigenen sich Radarwarner ausschließlich dafür, Radarsysteme der Polizei aufzuspüren und davor zu warnen.

Radarwarner im Handy dürfen nicht benutzt werden. Auch das Halten des Telefons während der Fahrt wird sanktioniert.
Radarwarner im Handy dürfen nicht benutzt werden. Auch das Halten des Telefons während der Fahrt wird sanktioniert.

Die Vorrichtungen ermöglichen das, indem sie die Radarwellen erfassen, die sich in bestimmten Frequenzbereichen bemerkbar machen. Eine sichere Funktion ist hierbei aber nicht immer gegeben, da Wellen dieser Art auch von anderen Quellen ausgehen.

Sind Radarwarner nun erlaubt? Nein, die Benutzung der Radarwarner ist verboten. Der Kauf und der Besitz solcher Apparate verstößt zwar nicht gegen das Gesetz, jedoch die Benutzung.

Wer dabei erwischt wird, Radarwarner in Deutschland zu nutzen, darf 75 Euro zahlen und erhält einen Punkt auf seinem Punktekonto.

Auch Radarwarner im Navi sind nicht erlaubt. Häufig sind diese jedoch vorinstalliert. Daher sollten solche Anwendungen nach dem Kauf deaktiviert werden. So kommt bei den Beamten gar nicht erst der Verdacht auf.

Die Blitzer-App: Erlaubt oder gesetzeswidrig?

Die mobile Blitzer-App wird von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Es wird versprochen, dass diese vor allen Arten von Blitzern warnt, indem sie die jeweiligen Positionen auf dem Handy-Display anzeigt. Die Quelle dafür ist meist eine riesige Datenbank, die täglich von den Nutzern aus ganz Europa mit neuen Informationen gefüttert wird. Auch zeigen solche Applikationen teilweise Höchstgeschwindigkeiten und Blitzertypen an. Notwendig ist hierfür jedoch eine konstante GPS-Verbindung zum Gerät.

Sind Blitzer-Apps erlaubt? Auch diese Frage muss eindeutig verneint werden. Bei Benutzung liegt hier die gleiche Ordnungswidrigkeit vor, wie es beim Radarwarner der Fall ist. Blitzerwarner sind verboten, innerhalb und außerhalb des Mobiltelefons. Doch auch hier gilt wieder: Die Anschaffung ist erlaubt. Werden Sie damit bei der Benutzung erwischt, müssen Sie sich der Sanktion stellen.

Die aktuelle Rechtslage

Der reine Besitz von Radarwarner-Geräten ist erlaubt. Die Nutzung wird jedoch von der Polizei verfolgt.
Der reine Besitz von Radarwarner-Geräten ist erlaubt. Die Nutzung wird jedoch von der Polizei verfolgt.

Unter der Tatbestandsnummer 123618 führt der aktuelle Bußgeldkatalog die Sanktionen auf, die angewandt werden, wenn ein Verkehrsteilnehmer einen Radarwarner oder eine Blitzer-App verwendet, um sich vor Radarfallen warnen zu lassen.

Dabei wird sich auf die gesetzliche Grundlage von § 23 Absatz 1c der Straßenverkehrsordnung (StVO) berufen. Dort heißt es:

Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). Bei anderen technischen Geräten, die neben anderen Nutzungszwecken auch zur Anzeige oder Störung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen verwendet werden können, dürfen die entsprechenden Gerätefunktionen nicht verwendet werden.“

Auch wenn die Radarwarner-Funktion des Navis oder eine Blitzer-App nicht erlaubt sind, dürfen Radiosender ungefähre Warnungen aussprechen. Dabei wird aber in der Regel nur ein Straßenname oder eine Ausfahrt benannt, kein genauer Standort.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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Kommentare

  1. Cris sagt:

    Warum sind Blitzerwarn-apps verboten? Ich finde keinen ausführlichen Grund dafür.. Schilder warnen mich doch auch quasi das Tempo zu drosseln. Beifahrer können mich doch auch mündlich ohne technische Hilfsmittel warnen.

  2. Marc M. sagt:

    Und wie sieht es mit dieses blitzer warn apps in der probezeit aus? Bekommt man dafür schon eine Verlängerung?

    1. bussgeldkatalog.net sagt:

      Hallo Marc,

      für das Benutzen einer Blitzer-App während der Probezeit wird die Probezeit in der Regel verlängert.

      – Die Redaktion

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