Stufenführerschein: Anforderungen für diese Motorrad-Fahrerlaubnis

Von Dörte L.

Letzte Aktualisierung am: 1. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

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Zum Motorradführerschein innerhalb von vier Jahren

Beim Motorrad ist der Stufenführerschein eine Möglichkeit, schneller und kostengünstiger von der Fahrerlaubnisklasse A1 über A2 zu A zu gelangen. Einen Stufenführerschein fürs Auto gibt es nicht. In der Regel werden die jeweiligen Stufen beim Motorrad im Abstand von zwei Jahren absolviert. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und mit welchen Kosten zu rechnen ist, erfahren Sie in folgendem Ratgeber.

FAQ: Stufenführerschein beim Motorrad

Was ist ein Stufenführerschein?

Beim Stufenführerschein erlangen Fahrer alle drei Motorradführerscheine in einer Ausbildung. Allerdings nicht auf einmal, sondern in einem Intervall von jeweils zwei Jahren. Sie absolvieren die Ausbildung und erwerben nacheinander die Klasse A1, A2 und A. Mehr zum Ablauf erfahren Sie hier.

Ist der Stufenführerschein für Klasse B möglich?

Nein. Der Stufenführerschein ist nur im Zusammenhang mit den Fahrerlaubnisklassen fürs Motorrad eine Option. Besitzen Fahrschüler bereits einen Motorradführerschein, können Sie die Fahrausbildung für den Führerschein der Klasse B allerdings in bestimmten Bereichen verkürzen.

Was kostet der Stufenführerschein?

Eine pauschale Aussage zu den Kosten beim Stufenführerschein (A1, A2 und A) ist nicht möglich, da diese von den benötigten Fahrstunden sowie von den Angeboten der Fahrschulen abhängen. Hinzukommen auch die Prüfungsgebühren sowie die Gebühren für die Ausstellung der Führerscheine. Weitere Informationen zu den Kosten haben wir hier zusammengefasst.

Video: Alles Wichtige zum Motorradführerschein

Alles Wichtige zum Motorradführerschein erfahrt ihr in diesem Video.
In diesem Video erfahren Sie alles, was Sie zum Motorradführerschein wissen müssen.

Stufenführerschein: Klasse A im Blick

Motorrad: Auch beim Stufenführerschien ist eine Fahrausbildung Pflicht.
Motorrad: Auch beim Stufenführerschien ist eine Fahrausbildung Pflicht.

Mit einem Stufenführerschein können Fahrer zunächst auf kleineren Maschinen Erfahrung sammeln, bevor sie die Fahrerlaubnis auf den Motorradführerschein der Klasse A erweitern. Das Ziel, ist die Fahrschüler im Umgang mit Maschinen sowie Verkehrsregeln sicher zu machen und eine gute Grundlage für den großen Motorradführerschein zu schaffen.

Um über den Stufenführerschein die Klassen A2 und letztendlich A zu erlangen, muss natürlich erst einmal mit der untersten Stufe, in der Regel ist das die Klasse A1, begonnen werden. Besitzen Fahrer bereits die Klasse A1, ist ein Stufenführerschein ebenfalls möglich. Hier beginnt die Ausbildung dann mit der Stufe 2 und wird nach zwei Jahren mit der Klasse A abgeschlossen.

Die jeweiligen Stufen beim Stufenführerschein sehen wie folgt aus:

  • Stufe 1 -> Klasse A1 ab 16 Jahre, Fahrzeuge bis 125 cm³, 11 kW, 15 PS
  • Stufe 2 -> Klasse A2 ab 18 Jahre, Fahrzeuge bis 35 kW, 48 PS
  • Stufe 3 -> Klasse A ab 20 Jahre (Zweiräder) oder 21 Jahre (Dreiräder), keine Beschränkungen

Am Anfang steht auch beim Stufenführerschein die Fahrausbildung. Diese setzt sich aus Theorie und praktischen Fahrstunden zusammen. Diese Ausbildung ist sowohl bei einem Beginn mit der Stufe 1 als auch beim Beginn mit Stufe 2 zu durchlaufen und erfolgreich abzuschließen. Ohne diese klassische Fahrausbildung geht aus beim Stufenführerschein nicht aufs Motorrad.

Besitzen Fahrschüler den Führerschein der Klasse B, in dem die Klasse A1 inkludiert ist, ist ein Stufenführerschein nicht möglich. Hier ist das Umschreiben auf die Klasse A2 erst zulässig, wenn die erforderliche Ausbildung absolviert wurde. Allerdings lassen sich die Theoriestunden auf 10 verkürzen.

Von A1 zu A2 zu A: Stufenführerschein-Ausbildung

Mit dem Beginn der Ausbildung zum Stufenführerschein müssen sich Anwärter bei einer Fahrschule anmelden, damit sie die erforderlichen Theorie- und Praxisstunden absolvieren können. Vorgeschrieben sind folgende Stunden:

  • 16 Theoriestunden von denen 12 Grundwissen beinhalten und 4 spezifischen Motorradunterricht, Dauer von jeweils 90 Minuten
  • Praxisausbildung: mindestens 5 Fahrstunden von 45 Minuten, 5 Überlandfahrten, 4 Autobahnfahrten, 3 Nachtfahrten
Nach der ersten Stufe ist beim Stufenführerschein auf dem Motorrad nur noch eine praktischen Prüfung vorgeschrieben.
Nach der ersten Stufe ist beim Stufenführerschein auf dem Motorrad nur noch eine praktischen Prüfung vorgeschrieben.

Wie viele Fahrstunden am Ende benötigt werden, ist von den Fähigkeiten und dem Befinden des Fahrschülers abhängig. Fühlen sich Fahrer noch unsicher, ist es immer ratsam, noch einige Stunden dranzuhängen.

Ist die Ausbildung abgeschlossen, stehen auch beim Stufenführerschein die Prüfungen an. In der ersten Stufe bzw. beim Abschluss der Stufe, mit der begonnen wird, sind sowohl die theoretische als auch die praktische Prüfung vorgeschrieben. Bestehen Fahrschüler diese, dürfen Sie zunächst mit dem Führerschein der Klasse A1 (oder A2, wenn sie die Stufe mit diesem beginnen) zwei Jahre fahren, bevor die nächste Stufe absolviert werden kann.

Voraussetzungen für die Stufen 2 und 3

Nach der ersten Stufe mit dem Motorrad kann der Stufenführerschein dann auf A2 oder auf A erweitert werden. Hierfür ist dann nur noch eine verkürzte praktische Prüfung vorgeschrieben. Eine Pflicht zu Theorie- oder Fahrstunden besteht nicht. Allerdings ist es ratsam, dennoch einige Fahrstunden mit den größeren Maschinen bei einer Fahrschule zu absolvieren und sich so auf die Prüfung vorzubereiten.

Für die Erweiterung beim Stufenführerschein ist dann eine Prüfung von 40 Minuten zu absolvieren. Die Anmeldung zu dieser kann ohne Bescheinigung der Fahrschule erfolgen, da es keine Ausbildungspflicht gibt.

Stufenführerschein bis A: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Ob A, A1 oder A2: Ein Stufenführerschein bedeutet immer Kosten und Gebühren.
Ob A, A1 oder A2: Ein Stufenführerschein bedeutet immer Kosten und Gebühren.

Beim Motorrad spart der Stufenführerschein durchaus Kosten, da für die weiteren Klassen die Fahrstunden sowie die theoretische Ausbildung und die theoretische Prüfung entfallen. Diese Kosten und Gebühren fallen nur in der ersten Stufe an. Die Höhe der Ausgaben ist regional stark unterschiedlich und hängt zudem davon ab, wie viele Fahrstunden in der ersten Stufe genommen werden. Auch der Fakt, dass Fahrstunden in den weiteren Stufen hinzukommen können, kann den Gesamtpreis beeinflussen.

Die Kosten für die Anmeldung in der Fahrschule, Übungsmaterial, Fahrstunden und Sonderfahrten bewegen sich üblicherweise zwischen 1400 und 2000 Euro, können jedoch auch wesentlich höher ausfallen. Hinzukommen die Kosten für den Erste-Hilfe-Kurs (20 bis 30 Euro), den Sehtest (kostenlos bis hinzu 20 Euro) und das biometrische Passbild (5 bis 10 Euro).

In der ersten Stufe fallen in der Regel folgende Gebühren an:

  • Anmeldung und Gebühren theoretische Prüfung: 30 bis 90 Euro
  • Anmeldung und Gebühren praktische Prüfung: 110 bis 120 Euro
  • Gebühren für die Ausstellung: 40 bis 50 Euro

Für die weiteren Stufen fallen dann nur noch die Gebühren für die praktische Prüfung sowie die Ausstellung des Führerscheins an. Zusätzlich können kosten für weitere Fahrstunden anfallen. Die Kosten liegen in der Regel dann zwischen 200 und 600 Euro. Insgesamt können beim Stufenführerschein durchschnittlich Kosten zwischen 1600 und 2600 Euro anfallen.

Im Video zusammengefasst: Der Stufenführerschein

In diesem Video erfahren Sie, was ein Stufenführerschein ist und wie das aufstufen funktioniert.
In diesem Video erfahren Sie alles Wichtige zum Stufenführerschein.

Über den Autor

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Dörte L.

Dörte hat an der Universität Potsdam Anglistik und Germanistik studiert und ist seit 2016 Teil des bussgeldkatalog.net-Teams. Hier befasst sie sich mit verschiedenen Themenbereichen und schreibt zu Schwerpunkten wie den ausländischen Verkehrsregeln oder dem Waffenrecht.

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