Verkehrsregeln in England und Co.

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 12. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Gibt es bei den Verkehrsregeln in England Besonderheiten?

Viele Namen, noch mehr Verkehrsregeln

Die Verkehrsregeln für England gelten selbstredend auch für ganz Großbritannien bzw. das gesamte UK.
Die Verkehrsregeln für England gelten selbstredend auch für ganz Großbritannien bzw. das gesamte UK.

Es ist nicht immer leicht, England, Großbritannien und das Vereinigte Königreich, bzw. United Kingdom (UK) auseinanderzuhalten. Großbritannien: die zusammenhängende Landmasse mit den Ländern England, Schottland und Wales. Beim UK kommt Nordirland noch dazu. Vom „Commonwealth of Nations“ ganz zu schweigen. Das wären dann das Vereinigte Königreich plus 52 ehemalige Kolonien – doch das führt zu weit.

In diesem Ratgeber geht es um die Verkehrsregeln im UK. Nicht um die Verkehrsregeln in Großbritannien, auch nicht um die Verkehrsregeln nur in England. Da England jedoch immer noch gerne genannt wird, obwohl das UK oder Großbritannien gemeint sind, wird im diesem Ratgeber zum Bußgeldkatalog im Ausland vorzugsweise von den „Verkehrsregeln in England“ geschrieben.

Bußgeldtabelle für Verkehrsverstöße in England und Co. (Auszug)

VerstoßBußgeld
Park­ver­stoßab 45 Euro
Haupt­unter­suchungbis 1.140 Euro
Personen­sicherungab 45 Euro
Telefon am Ohrab 230 Euro
bis 20 km/h zu schnellab 115 Euro
über 50 km/h zu schnellab 2.850 Euro

FAQ: Verkehrsregeln in England

Wo liegt die Höchstgeschwindigkeit in England?

Dieser Tabelle können Sie entnehmen, wie schnell Sie mit welchem Kfz in England unterwegs sein dürfen.

Welche Promillegrenze müssen Sie in England beachten?

Die Engländer sind in Bezug auf Alkohol am Steuer etwas nachsichtiger als die Deutschen: Die englische Promillegrenze liegt bei 0,8.

Was können Verkehrsverstöße in England kosten?

Aufschluss über mögliche Sanktionen, die auf Zuwiderhandlungen auf englischen Straßen folgen können, gibt diese Tabelle.

Die Verkehrsregeln in England: Höchstgeschwindigkeit in Meilen pro Stunde

Wer aus Deutschland mit dem Auto nach England oder in eines der anderen Länder fährt, muss sich viel umstellen. Euro und Cent werden zu Pfund und Pence, das metrische System weicht Zoll, Fuß und Yard und die Geschwindigkeit in England wird auch nicht in km/h angegeben, sondern in Meilen pro Stunde (mph).

Das Tempolimit in England enthält daher etwas unrundere Begrenzungen als gewohnt. In der Tabelle sind daher die örtlichen mph angegeben, die bekannten km/h in Klammern dahinter.

Pkw und Wohn­mobile (unter 3,5 Tonnen)GespannMotor­radLkw und Wohn­mobile (über 3,5 Tonnen
innerorts30 mph (48 km/h)30 mph (48 km/h)30 mph (48 km/h)30 mph (48 km/h)
außerorts60 mph (96 km/h)50 mph (80 km/h)60 mph (96 km/h)50 mph (80 km/h)
Schnell­straßen70 mph (112 km/h)60 mph (96 km/h)70 mph (112 km/h)60 mph (96 km/h)
Auto­bahnen70 mph (112 km/h)60 mph (96 km/h)70 mph (112 km/h)70 mph (112 km/h)

Motorräder dürfen erst ab 125 ccm im Anhänger unterwegs sein, Gespanne müssen sich auf Autobahnen immer auf der Spur ganz links halten.

Eine Autobahn-Maut gibt es in Großbritannien nicht, innerhalb von London ist jedoch eine City-Maut zu entrichten.

Der Linksverkehr bedarf besonderer Aufmerksamkeit

Linksfahren in England ist wohl eine der größten Herausforderungen im dortigen Straßenverkehr.
Linksfahren in England ist wohl eine der größten Herausforderungen im dortigen Straßenverkehr.

Die mitunter größte Umstellung ist der für die Verkehrsregeln in England, Wales, Nordirland und Schottland vorausgesetzte Linksverkehr.
Das Linksfahren in England stellt für Kontinentaleuropäer mitunter eine große Herausforderung dar.

Es gilt das Linksfahrgebot, rechts wird überholt. Besonders in den unzähligen Kreisverkehren kann die Umstellung zur echten Herausforderung werden.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Scheinwerfer auch für den Linksverkehr eingestellt sind. Im Notfall ist es ratsam, sich bei dem Hersteller zu erkundigen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen.

Ein Patentrezept für die schnelle Umgewöhnung gibt es nicht, doch in der Regel geschieht es schneller als erwartet. Die Vorfahrt ist im UK so gut wie immer extra gekennzeichnet oder beschildert. Ein Links-vor-rechts gibt es nicht. Die meisten Verkehrsschilder gleichen größtenteils denen in Deutschland. Ohne erkennbare Vorfahrtsstraße wird der Verkehr in England und Co. zusätzlich von Haltelinien geregelt. Eine doppelte unterbrochene Linie verlangt beispielsweise ein langsames Heranfahren an die Kreuzung. Im Zweifel sind Hauptstraßen immer vorfahrtsberechtigt.

Sollte es fern der großen Städte Unklarheit über die Straßenverhältnisse und die Vorfahrtsberechtigung geben, müssen sich die Autofahrer laut Verkehrsregeln in England untereinander verständigen.

Die Verkehrsregeln in England besagen auch, dass der im Kreisverkehr von rechts kommende Fahrer Vorfahrt hat. Da Kreisverkehre keine Seltenheit sind, sollten Urlauber diese Regeln unbedingt kennen.

Halten und Parken: Das besagen die Verkehrsregeln in England

In Großbritannien die Verkehrsregeln zu kennen, ist auch aufgrund der verschiedenen Regelungen zum Halteverbot notwendig.

  • Die gelben Linien am Straßenrand markieren ein Parkverbot, Halten ist hingegen erlaubt.
  • Bei einer einzelnen roten Linie am Fahrbahnrand herrscht zwischen 7 und 19:00 ein Halteverbot.
  • Zwei rote Linien am Fahrbahnrand markieren ein absolutes Park- und Halteverbot. Hier ist das Risiko, bei widerrechtlicher Handlung abgeschleppt zu werden, sehr hoch.

Die Verkehrsregeln in England sind diesbezüglich sehr strikt: Bis zu 1.000 Pfund kann das Bußgeld hoch sein, wenn am Rand mit roten Markierungen gehalten wird.

Noch teurer ist das Halten oder Parken am gegenüberliegenden Fahrbahnrand. Bis zu 2.500 Pfund sehen die Verkehrsregeln in England, bzw. der Bußgeldkatalog vor. Damit ist dies ebenso teuer, wie beispielsweise das Halten oder Parken an einer Autobahn-Auffahrt.

Autofahren in Großbritannien kann teuer werden

Verstöße gegen die Verkehrsregeln in England und Co. können hohe Bußgelder nach sich ziehen.
Verstöße gegen die Verkehrsregeln in England und Co. können hohe Bußgelder nach sich ziehen.

Die Bußgelder im UK sind wesentlich höher als ihre deutschen Pendants. Kein Vergehen wird mit weniger als 30 britischen Pfund sanktioniert.
Verstöße gegen die Verkehrsregeln in England und Co. werden mit folgenden Bußgeldern belegt:

  • Überhöhte Geschwindigkeit bis 20 km/h: bis 70 Euro
  • Überhöhte Geschwindigkeit ab 50 km/h: bis 2850 Euro
  • Telefon am Steuer beim Fahren: ab 230 Euro
  • Rotlichtverstoß: bis 1.140 Euro
  • Verstoß gegen die Anschnallpflicht: bis 570 Euro
  • Parken im Parkverbot: ab 45 Euro
Mit Rücksicht auf den schwankenden Wechselkurs ist keine genaue, sondern nur eine ungefähre Bußgeld-Angabe möglich.

Bei Verstößen im ruhenden Verkehr (also Halte- und Parkverstößen) oder gegen die City-Maut oder Umweltzone in London kann das Bußgeld halbiert werden, wenn es innerhalb von 14 Tagen gezahlt wird.

Die Sache mit dem Alkohol

In Großbritannien scheint das Verhältnis zum Alkohol etwas anders zu sein als auf dem europäischen Festland. Die Pubs in England sind Kult, der Whiskey in Schottland gilt als eines der wichtigsten Export-Güter.

Doch im Straßenverkehr verstehen die Briten keinen Spaß. Zwar besagen die Verkehrsregeln, dass in England, Wales und Nordirland eine Promillegrenze von 0,8 besteht – und sind damit mutmaßlich ein wenig liberaler als andere Länder – doch ein Verstoß gegen diese Grenze kann drastische Folgen haben. Ist die Promillegrenze überschritten worden, kann bereits die Verantwortlichkeit für ein Fahrzeug, d.h. auch der Verdacht einer „nahenden“ Fahrzeug-Nutzung sanktioniert werden.

Bei Alkoholverstößen wird das Autofahren in Großbritannien und Nordirland auch schnell mal untersagt.
Bei Alkoholverstößen wird das Autofahren in Großbritannien und Nordirland auch schnell mal untersagt.

Rund 2.500 Pfund und eine Haftstrafe von drei Monaten drohen in einem solchen Fall. Auch ein Fahrverbot ist möglich.

In England mit dem Auto tatsächlich zu fahren, wenn die Promillegrenze überschritten ist, kann sogar eine sechsmonatige Haftstrafe nach sich ziehen sowie eine nach oben unbegrenzte Geldstrafe.

Ein Verstoß gegen die Verkehrsregeln kann in England in diesem Fall auch zu einem Jahr Fahrverbot führen. Bei dem zweiten Verstoß innerhalb von zehn Jahren sogar zu einem Fahrverbot von drei Jahren.

In Schottland liegt die Promillegrenze sogar bei nur 0,5 – die Sanktionen bleiben gleich. Es ist auch nicht zu erwarten, dass ein Verstoß gegen die Verkehrsregeln in England oder Schottland nicht auch in den anderen Ländern des UK „bemerkt“ wird. Das Vollstreckungsrecht gilt im gesamten Königreich. Bezogen auf ausgesprochene Fahrverbote weist die britische Regierung auf ihrer Website explizit hin:

You can’t drive anywhere in the UK if you’ve been banned by any UK court because of drink driving.
(Sie können nirgendwo im Vereinigten Königreich fahren, wenn Ihnen infolge unerlaubten Alkohols am Steuer die Fahrerlaubnis entzogen wurde.)

Alle Verkehrsregeln aus England, Schottland, Wales und Nordirland sowie die drohenden Bußgelder und weitere Tipps finden Sie auch auf der Seite der britischen Regierung.

Über den Autor

Autor
Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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Verkehrsregeln in England und Co.
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Kommentare

  1. Fronia sagt:

    Wir haben einen Bußgeldbescheid auf deutsch und aus Österreich erhalten, in dem wir scheinbar in der Umweltzone in London geblitzt wurden. Ist das üblich oder nur Fake?

  2. Noek sagt:

    Haha danke hat mir echt weiter geholfen

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