Fahrsicherheitstraining mit dem Pkw

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 15. Mai 2024

Geschätzte Lesezeit: 12 Minuten

Ein Fahrtraining mit dem Auto kann den Blick für Gefahren schulen.

Was ist unter einem Fahrsicherheitstraining zu verstehen?

Ein Fahrtraining mit dem Auto kann den Blick für Gefahren schulen.
Ein Fahrtraining mit dem Auto kann den Blick für Gefahren schulen.

Unter dem Begriff Fahrsicherheitstraining sind spezielle Schulungen für Kraftfahrer verschiedener Fahrzeugklassen zu verstehen, die in Fahrsicherheitszentren veranstaltet werden. Ziel des Kurses ist es, die Teilnehmer für gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu sensibilisieren, damit sie sie künftig rechtzeitig erkennen und vermeiden können.

Mit Hilfe des Fahrtrainings soll sich folglich neben ihrem Umgang mit dem Fahrzeug auch ihr Fahrverhalten verbessern, zugleich lernen sie wie sie in einer Gefahrensituation schnell und richtig reagieren können, um den Schaden für alle Beteiligten möglichst gering zu halten. Die Fahrschule kann diese besondere Vorbereitung nicht bieten, deshalb ist das Sicherheitsfahrtraining z. B. im Fahrsicherheitszentrum eine sinnvolle Ergänzung zu den dort vermittelten Inhalten.

FAQ: Fahrsicherheitstraining

Wozu dient ein Fahrsicherheitstraining?

Hierbei handelt es sich um spezielle Schulungen für Kfz-Fahrer, in denen der Umgang mit dem Fahrzeug trainiert wird. Ziel ist in der Regel eine Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Welche Voraussetzungen gelten für die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining?

Hier haben wir die allgemeinen Anforderungen zusammengefasst.

Was kann ein Fahrsicherheitstraining kosten?

Die Kosten können je nach Umfang und Anbieter variieren. Meist liegen die Ausgaben zwischen 85 und 200 Euro.

An wen richtet sich ein Fahrsicherheitstraining?

Das Fahr- und Sicherheitstraining richtet sich ausdrücklich an alle Verkehrsteilnehmer, unabhängig davon welches Fahrzeug sie fahren, ob sie Führerscheinneulinge oder -veteranen sind, zu den Viel- oder Gelegenheitsfahrer zählen. Alle sollen gleichermaßen von einem Fahrsicherheitstraining profitieren und zu einem sicheren Fahrverhalten angeleitet werden. Dennoch haben bislang die wenigsten an einem Sicherheitstraining teilgenommen. Vielleicht weil sich nach wie vor das Vorurteil hält, dass daran nur Leute teilnehmen, die auf Grund ihres schlechten Fahrverhaltens ein „Autofahrtraining“ nötig haben.


Immerhin ist das Fahrsicherheitstraining in Deutschland für Pkw- und Motorradfahrer nicht verpflichtend. Im Gegensatz dazu ist für alle, die in Österreich den Führerschein erwerben, das Fahrsicherheitstraining obligatorisch. In Deutschland besteht lediglich für Lkw-Fahrer seit einigen Jahren die Pflicht an Fortbildungskursen, das einem Sicherheitstraining entlehnt ist, teilzunehmen. Obwohl es nicht vorgeschrieben ist, wird insbesondere jungen Fahrern empfohlen einmal an einem solchen Kurs teilzunehmen, um die Reaktion ihres Autos besser einschätzen zu können.

Voraussetzungen für die Teilnahme am Fahrsicherheitstraining

Der Führerschein ist Voraussetzung für das Fahrsicherheitstraining.
Der Führerschein ist Voraussetzung für das Fahrsicherheitstraining.

Nicht jeder kann an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen, da grundlegende Kenntnisse über die Fahrabläufe und den Umgang mit dem Fahrzeug vorhanden sein sollen. Der Führerschein für das Fahrzeug, mit dem der Kurs absolviert werden soll, ist eine grundlegende Voraussetzung und muss am Kurstag vorgezeigt werden. Auch wer an dem Projekt „Begleitetes Fahren mit 17“ teilgenommen hat, muss die Fahrprüfung bereits bestanden haben. Ob die Begleitperson während des Fahrsicherheitstrainings anwesend sein muss, variiert je nach Veranstalter. Interessierte sollten sich vorab darüber informieren, welche möglichen Zusatzkosten ihnen dabei entstehen können.


Neben dem Üben auf dem Privatgelände, ermöglichen es einzig die Trainingsplätze 16-jährigen mit Begleitung, die seit mindestens 3 Jahren den Führerschein hat, auf dem Verkehrsübungsplatz auch ohne gültige Fahrerlaubnis erste Fahrversuche zu unternehmen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein Fahrsicherheitstraining, sondern es soll den Teilnehmer in einer geschützten Umgebung an das Fahren und das Fahrzeug heranführen. Der Verkehrsübungsplatz steht daneben auch Führerscheinanwärtern offen, die ohne den Fahrlehrer vor der Prüfung noch üben möchten, und jenen, die nach einer längeren Pause wieder mehr Fahrpraxis gewinnen wollen. Außerdem sind die Plätze für solche Zwecke dem Fahralltag angepasst (z.B. durch Parklücken, Steigungen oder Kreuzungen), sodass typische Elemente aus dem Sicherheitstraining nicht vorkommen.

Da sich die Physik des Fahrzeugs je nach Fahrzeug unterscheidet, werden neben dem Sicherheitstraining für Pkw auch solche für Motorräder, Geländewagen, Busse, Lkws, Einsatzwagen, Campingfahrzeuge, Transporter und Tankwagen angeboten. Außerdem können Interessierte je nach vorhandenem Wissensstand zwischen Kursen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad (Aufbau-, Perfektionstraining und Fahrsicherheitstraining für Fortgeschrittenen) wählen.

Brauche ich für das Fahrsicherheitstraining ein eigenes Auto?

Vor dem Verkehrsübungsplatz steht eine Kontrolle an.
Vor dem Verkehrsübungsplatz steht eine Kontrolle an.

Die Veranstalter empfehlen in der Regel mit dem eigenen Auto am Fahrsicherheitstraining teilzunehmen, damit der Fahrer konkret erfahren kann, wie sein Wagen während der verschiedenen Aufgaben auf dem Verkehrsübungsplatz reagiert. Da unterschiedliche Modelle sich in ihrer Fahrphysik unterscheiden, kann auch die Reaktion des Fahrzeugs voneinander abweichen. Um ihren Wagen müssen sich die Teilnehmer laut der Veranstalter keine Sorgen machen, da sie fachkundig durch die Trainer instruiert werden und es auf dem Verkehrsübungsplatz ausreichend Auslaufflächen gibt. Für Fahrschüler und Kursteilnehmer, die kein eigenes Auto besitzen oder es zumindest nicht für das Sicherheitstraining verwenden wollen, gibt es in der Regel die Möglichkeit auf einen Kurswagen zurückzugreifen.

Voraussetzungen um mit dem eigenen Pkw teilzunehmen:

  • gültige Versicherung
  • Fahrzeug muss verkehrssicher sein
  • Kontrolle von Bremsen und Reifen (Reifendruck, Profiltiefe, Jahreszeiten angemessen)
  • Kontrolle von Ölstand, Kühlwasser, Tankfüllung
  • zusätzliche Versicherungen der Veranstalter
  • Autowäsche einplanen, weil das verwendete Wasser oftmals recycelt ist und Kalkflecken verursacht

Was passiert im Falle eines Unfalls?

Ohne gültige Kfz-Vollversicherung oder Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug, mit dem das Fahrsicherheitstraining absolviert werden soll, ist eine Teilnahme nicht möglich. Die Versicherung dient der Absicherung des Veranstalters und des Fahrers, sollte es wider Erwarten doch zu einem Unfall kommen. Oftmals schließen die Veranstalter bereits im Vorhinein die Haftung aus oder bieten dem Interessenten an, eine Vollkaskoversicherung direkt dazu zu buchen. Deshalb sollte dieser sich vor der Buchung über die diesbezügliche Regelung informieren. Die Tagesversicherung hat den Vorteil, dass die Beiträge der üblichen Versicherung im Falle eines Schadens nicht ansteigen. Die Preise für eine derartige Versicherung schwanken zwischen 15 und 30 Euro, abhängig von Fahrzeugtyp und der Höhe der Selbstbeteiligung.

Bei einem Fahrtraining ist ein Unfall selten.
Bei einem Fahrtraining ist ein Unfall selten.

Der Verkehrsübungsplatz ist extra so angelegt, dass ein Unfall nach Möglichkeit verhindert wird. Aus diesem Grund sind die Fahrbahnen sehr breit, ebenso verhält es sich mit den Auslaufzonen. Dem Fahrer bleibt deshalb in der Regel genug Zeit sein Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen, bevor ein Schaden entsteht. Darüber hinaus wird das Unfallrisiko durch die genauen Instruktionen des Trainers und die Geschwindigkeitsbeschränkungen weiter minimiert.

Wenn dennoch ein Unfall passiert, wird er genauso behandelt wie jeder andere Verkehrsunfall, der sich im normalen Straßenverkehr ereignet hat. Das heißt auch, die Polizei zu rufen, wenn sich die Unfallbeteiligten nicht einig sind. Solange es sich lediglich um einen Blechschaden handelt, ist der Unfallhergang festzuhalten und der Versicherung mitzuteilen. Ist nur das Fahrzeug des Kursteilnehmers zu Schaden gekommen, wird dieser durch die Voll- oder Teilkaskoversicherung abgedeckt. Die Haftpflichtversicherung springt hingegen ein, wenn fremdes Eigentum beschädigt wurde.

Der Ablauf eines Fahrsicherheitstrainings mit dem Pkw

Das Pkw-Fahrtraining gliedert sich, wie andere Kursangebote auch, in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Wie genau sich das Verhältnis zwischen beidem gestaltet, hängt von den Vorkenntnissen der Teilnehmer ab. Es beginnt damit, dass die Teilnehmer zunächst einmal mit dem Programmablauf vertraut gemacht werden. Anschließend sollen sie ausführen, was sie sich von dem Fahrtraining versprechen. Wenn sie bestimmte Wünsche haben, sind die Veranstalter meist auch bereit, darauf einzugehen. Danach werden den Teilnehmern die Grundlagen der Fahrzeugtechnik (z.B. Antiblockiersystem, Electronic Stability Control, Fahrerassistenzsysteme) und der Fahrphysik vermittelt, bevor es schließlich auf den Verkehrsübungsplatz geht und die theoretischen Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden.

So könnte ein typischer Ablauf für ein Verkehrssicherheitstraining aussehen:

  1. Theoretische Einführung
  2. Praktische Fahrübung
  3. Mittagspause
  4. Praktische Fahrübung
  5. Nachbesprechung des Trainings

Der Verkehrsübungsplatz ist der einzige Ort, wo Verkehrs- bzw. Fahrsituationen ohne Gefahr- und Unfallrisiko legal nachgestellt werden dürfen. Die fahrpraktischen Übungen werden in kleinen Gruppen von 8 bis maximal 12 Teilnehmern durchgeführt. Bevor es losgeht, überprüft der Trainer die richtige Einstellung der Spiegel und der Sitzposition des Fahrers, damit er das Fahrzeug bestmöglich beherrschen kann. Die meisten Autofahrer haben ihren Sitz nicht richtig eingestellt, sodass sie im Notfall nicht die volle Hebelwirkung erreichen, was sich nachteilig auf die Bremsleistung auswirkt. Außerdem schließt der Trainer dadurch auch aus, dass vom Airbag im Falle eines Unfalls ein Verletzungsrisiko ausgeht. Die optimale Sitzposition wäre erreicht, wenn die Rückenlehne im 110 Grad Winkel gekippt ist und sich die Arme im 90 Grad Winkel zum Lenkrad befinden. Ist er zufrieden, starten die praktischen Übungen.

Praktische Übungen beim Fahrsicherheitstraining

Durch ein Fahrsicherheitstraining könnte mancher Unfall verhindert werden.
Durch ein Fahrsicherheitstraining könnte mancher Unfall verhindert werden.

Wie schon während der Theorieeinführung hängt die Dauer dieses Übungsabschnitts eng von den Vorkenntnissen der Gruppe ab. Normalerweise nimmt die Praxisphase jedoch den größten Teil der Zeit in Anspruch. Für gewöhnlich sitzt der Trainer nicht mit im Fahrzeug, sondern gibt über das Funkgerät die Anweisungen an den Fahrer weiter.

Dabei werden auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen verschiedene Witterungsverhältnisse nachgestellt und Ausweichmanöver geübt. Bremsübungen sollen dazu beitragen, das Verhalten des Wagens bzw. den Bremsweg künftig besser einschätzen zu können. Neben Kurven- und Slalomfahrten wird der Fahrer vor die Herausforderung gestellt, im Rückwärtsgang Hindernisse zu umfahren.

Je nach Fahrzeugklasse können neben diesen Punkten auch noch weitere Übungsschwerpunkte hinzukommen. Dies hieße beim Motorradfahren die Schräglagen oder beim Lkw das Verhalten der Ladung und die Kippsicherheit zu beachten.
Zum Abschluss folgt in der Regel stets die Nachbesprechung des Fahrsicherheitstrainings. Dabei wird das gezeigte Fahrverhalten nicht nur vom Lehrer eingeschätzt, sondern auch von den anderen Kursteilnehmern. In dem Gespräch geht es auch nicht darum, ein Gruppenmitglied vorzuführen, sondern ein konstruktives Feedback zu geben. In manchen Fällen unternimmt die Gruppe eine gemeinsame Fahrt, um das eben gelernte direkt unter realen Bedingungen anwenden zu können.

Das Fahrsicherheitstraining umfasst folgende Übungen:

  • Vollbremsungen
  • Bremswegübung bei unterschiedlichem Tempo und auf verschiedenen Untergründen
  • Brems- und Ausweichmanöver
  • Kreisbahnfahrten mit Über- oder Untersteuerung
  • Simulation eines ausbrechenden Hecks
  • Umfahren von Hindernissen im Rückwärtsgang
  • Kurven- und Slalomfahrten

Wer bietet Fahrsicherheitstrainings an?

Viele Veranstalter bieten Fahrtrainings an.
Viele Veranstalter bieten Fahrtrainings an.

Das Fahrsicherheitstraining wird durch den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) geregelt, sodass der Kurs in seinen Inhalten einheitlich ist. Auch wenn sich der Ablauf im Einzelnen unterscheiden mag, sind die Bestandteile und Übungen ansonsten immer die gleichen. In Deutschland gibt es etwa 30 Veranstalter, die Fahrsicherheitstrainings anbieten. Zu den größten zählen der ADAC, die Verkehrswacht und diverse Automobilhersteller.


Die Veranstalter sind es auch, die die Lehrer stellen, die eigens für diese Aufgabe geschult und vom DVR zugelassenen werden müssen. Durchschnittlich absolvieren pro Jahr etwa 100.000 Kursteilnehmer auf den über 80 Trainingsplätzen eine solche Schulung. Um genaue Informationen zu einem Pkw-Sicherheitstraining einzuholen, können sich Interessierte an ihre Versicherung oder die ansässigen Verkehrsclubs wenden.

Zum DVR gehören:

  • Die Verkehrsministerien der Bundesländer
  • Die Deutsche Verkehrswacht
  • Automobilhersteller
  • Verkehrsclubs
  • Versicherungen
  • Berufsgenossenschaften
  • Gewerkschaften
  • Wirtschaftsverbände
  • Kirche

Dauer des Trainings

Die Dauer eines Fahrtrainings kann variieren und hängt direkt von der Art des gewählten Trainings ab. Das bedeutet, die zeitliche Dimension richtet sich unter anderem nach dem genutzten Fahrzeug, dem Ort des Trainings und danach wie der Kurs konzipiert ist. Meist wird ein Zeitraum von fünf und acht Stunden veranschlagt. Pausen, theoretische Einweisung und Nachbesprechung sind in der Zeitangabe bereits eingeschlossen. Eventtrainings hingegen sind häufig als Erlebnistouren geplant und können einen Tag, aber ebenso gut auch mehrere Wochen umfassen. Die Pflichtkurse, an denen Berufskraftfahrer teilnehmen müssen, sind wiederum anders aufgebaut und erstrecken sich über einen anderen Zeitraum.

Ausnahme: Wenn das Fahrsicherheitstraining als Bestandteil der betrieblichen Ausbildung oder der Arbeiterfürsorge zählt, werden die anfallenden Kosten in der Regel vom Betrieb getragen.

Kosten vom Fahrsicherheitstraining

Wie teuer ist ein Fahrsicherheitstraining?
Wie teuer ist ein Fahrsicherheitstraining?

Abhängig vom gewählten Kurs können die Preise für ein Fahrsicherheitstraining durchschnittlich zwischen 85 und 200 Euro schwanken. Für bestimmte Fahrzeugklassen können die Kosten auch günstiger ausfallen. Oftmals hat auch die Wahl des Veranstaltungstages direkte Auswirkungen auf den Preis. So sind die Termine am Wochenende in der Regel begehrter und deshalb teurer als jene innerhalb der Woche. Sparen können Mitglieder, wenn sie die von ihren Autoclubs angebotenen Sicherheitstrainings wahrnehmen oder spezielle Konditionen für Gruppen nutzen.

Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass durch eine Begleitperson unter Umständen zusätzliche Kosten berechnet werden. Des Weiteren ist es möglich, dass den Teilnehmern zusätzlich Verpflegungskosten entstehen. Manchmal wird eine zusätzliche Unfallversicherung verlangt, oder spezielle Leistungen (Fahranalyse zum Downloaden) werden gesondert in Rechnung gestellt. Welche Unkosten dem Teilnehmer entstehen und welcher Service in dem jeweiligen Paket enthalten ist, darüber sollte er sich vor der Buchung informieren.

Über die zu erwartenden Kosten für ein Fahrsicherheitstraining sollten sich die Interessierten am besten vorab informieren. Die Preise hängen hierbei nicht nur von dem gewählten Fahrzeug ab, sondern auch davon, ob es sich um einen Anfänger- oder Expertenkurs für die jeweilige Fahrzeugklasse handelt. Es gibt nur einige Veranstalter, wie z.B. den ADAC oder TÜV, die ein Fahrsicherheitstraining in Deutschland anbieten. Sie legen die Preise für ihre Kurse selber fest, sodass sich ein Preisvergleich durchaus lohnen kann. Da die Teilnahme freiwillig erfolgt, muss der Teilnehmer die Kosten tragen. Allerdings gewähren manche Versicherungen und Berufsgenossenschaften Rabatte auf das Fahrertraining und wollen so zusätzliche Anreize schaffen, sich für einen solchen Kurs anzumelden. Die Veranstalter bieten zudem an, Gutscheine zu erwerben, sodass dem Beschenkten keine Kosten entstehen.

Fahrsicherheitstraining: Spezielle Kursangebote

Fahrtraining für Frauen

Fahren unter Termindruck im Fahrsicherheitstraining.
Fahren unter Termindruck im Fahrsicherheitstraining.

Das Fahrsicherheitstraining für Frauen unterscheidet sich im Grunde kaum von den Inhalten eines herkömmlichen Sicherheitstrainings. Da sich Fahrerinnen hinter dem Steuer aber häufig unsicherer als Männer fühlen und zögerlicher reagieren, wurden diese speziellen Kurse für sie eingeführt.

Indem sie durch die Teilnahme am Fahrtraining, ob mit Auto oder Motorrad, ihre Unsicherheit ablegen, sollen ihre Reaktionen und Fahrfähigkeiten im alltäglichen Leben verbessert werden. Die Frauen sollen keine Scheu haben ihre Fragen zum Fahrzeug, zur Technik oder auch zu Kindersitzen zu äußern.


Diese Kurse beinhalten unter anderem Übungen zum Wenden, Einparken oder Ausweichen. Wie in anderen Fällen auch, werden hier Bremswege und Geschwindigkeiten auf unterschiedlichen Bodenbelägen ausgetestet.

Daneben werden noch Übungen zum richtigen Verstauen der Ladung oder das Fahren unter Termindruck trainiert. Die Kosten für das Fahrsicherheitstraining belaufen sich in etwa auf 110 bis 150 Euro.

Fahrtraining für Senioren

Wie beim Fahrtraining für Frauen geht es auch beim Seniorenkurs in erster Linie darum Unsicherheiten abzubauen. Obwohl Senioren in den seltensten Fällen Führerscheinneulinge sind, haben sie trotz ihrer Erfahrung manchmal Angst im Straßenverkehr, entweder weil das hohe Verkehrsaufkommen sie einschüchtert oder weil sie die neue Technik nicht verstehen und nicht richtig anwenden können. Das Fahrsicherheitstraining soll sie deshalb auf brenzlige Situationen vorbereiten und ihr Selbstvertrauen stärken.

Während des theoretischen Abschnitts können die Senioren ihre Fragen stellen, sich z.B. über die veränderten Bedingungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) informieren. Von den Inhalten unterscheidet sich dieses nicht von anderen Trainings, allerdings ist die Dauer hier deutlich kürzer. Statt der meist üblichen 8 Stunden, dauert der Seniorenkurs nur 5 Stunden, inklusive einer Pause von 45 Minuten. Senioren können sowohl für Motorrad als auch Pkw ein Fahrsicherheitstraining absolvieren. Ab einem Preis von 99 Euro ist eine Teilnahme an dem Kurs möglich. Weil sich die +60-Fahrkurse so großer Beliebtheit erfreuen, bieten fast alle Veranstalter dieses Fahrsicherheitstraining an.

Fahrsicherheitstraining für Fahranfänger

Da es Fahranfängern noch an Erfahrung im Umgang mit dem Wagen und an Fahrpraxis fehlt, sind sie besonders häufig in Unfälle verwickelt. Um ihnen ein besseres Gefühl für das Fahrzeug und mehr Selbstvertrauen zu vermitteln, empfiehlt es sich an einem Verkehrssicherheitstraining teilzunehmen. Hier werden sie für gefährliche Situationen sensibilisiert und erfahren, wie sie richtig in einer solchen reagieren können. Die meisten Veranstalter bieten Kurse für Fahranfänger an, aber viele schränken die Altersgrenzen (meist von 17 bis 25 Jahre) von vornherein ein. Da es allerdings durchaus Führerscheinneulinge gibt, die älter sind, werden für diese Gruppe ebenfalls eigens Kurse angeboten.

Fahranfänger profitieren besonders vom Fahrtraining.
Fahranfänger profitieren besonders vom Fahrtraining.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt in den Trainings für junge Fahrer auf dem Verhalten bei Ablenkung, sei es durch etwas inner- oder außerhalb des Fahrzeugs. Wie bei anderen Kursen auch, sitzt der Lehrer nicht mit im Fahrzeug, sondern gibt über das Funkgerät detaillierte Anweisungen an den Fahrer weiter. Um die Situation möglichst realistisch zu gestalten, werden oftmals Fahrten unternommen, bei denen andere Kursteilnehmer als Beifahrer fungieren.

Die praktischen Übungen beinhalten in der Regel folgende Elemente:

  • Austesten der Grenzen der eigenen Fähigkeiten und des Fahrzeugs
  • Kurvenfahrten auf Kreisbahnen, um die eine Vorstellung von den Fliehkräften zu bekommen
  • durch Slalomfahrten soll die Lenktechnik verbessert werden
  • Bremsübungen und hohe Geschwindigkeit auf unterschiedlichen Bodenbelägen
  • Umgang mit schleuderndem Fahrzeug lernen
  • Ausweichen von Hindernissen
  • Fahren trotz Ablenkung durch laute Musik und den Beifahrer

Wie bei jedem Fahrsicherheitstraining gilt auch für die Fahranfänger, dass sie im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sein, oder im Falle des Fahrens mit 17 zumindest die Fahrprüfung bestanden haben müssen. Wer die Bedingungen nicht erfüllt, hat aber die Möglichkeit auf einem Verkehrsübungsplatz bereits vor der Führerscheinprüfung ein wenig Fahrpraxis zu sammeln. Auf welchen Übungsstrecken das Fahren ohne Fahrerlaubnis gestattet ist, darüber sollten sich Interessierte vorab informieren. Diese Möglichkeit dient der Übung und ist kein Fahrsicherheitstraining!

Früher bestand für Fahranfänger, die an einem Sicherheitstraining teilgenommen hatten, die Option, damit die Probezeit ihres Führerscheins zu verkürzen. Dieses Angebot gibt es mittlerweile nicht mehr. Allerdings bieten manche Kfz-Versicherer günstigere Konditionen für Führerscheinneulinge, die sich dem Training unterzogen haben. Auch die Berufsgenossenschaften bezuschussen unter Umständen die Teilnahme.

Fahrsicherheitstraining im Winter

Fahrsicherheitstraining bei Eis ist eine Herausforderung.
Fahrsicherheitstraining bei Eis ist eine Herausforderung.

Da die Witterungsverhältnisse im Winter einen Fahrzeugführer durch schlechte Sichtverhältnisse und glatte Fahrbahnen stets vor besondere Herausforderungen stellen, wurde ein spezielles Fahrsicherheitstraining für diese Jahreszeit entwickelt, um das fahrerische Können weiterzuentwickeln. Die Teilnahme an einem solchen Kurs ist für alle empfehlenswert, insbesondere aber für jene, die sich auf den winterlichen Straßen unsicher fühlen.

Die Veranstaltungsorte sind üblicherweise die Fahrsicherheitszentren in Deutschland. Sie können auch in den Alpen oder dem Polarkreis stattfinden, wenn ein Automobilclub das Training ausrichtet. Der Preis für das Wintertraining beträgt etwa 130 bis 150 Euro. Bei den Angeboten von den Automobilclubs müssen deutlich höhere Kosten (mehrere hundert bis zu einigen tausend Euro) eingeplant werden.

Die Schwerpunkte liegen beim Fahrsicherheitstraining im Winter auf dem richtigen Bremsverhalten, zugleich werden Übungen durchgeführt, die die Orientierung verbessern sollen und ein Schleudertraining absolviert. Außerdem sollen die Teilnehmer lernen, wie die Fahrzeugtechnik von Eis und Schnee beeinträchtigt wird.

Eventfahrtraining

Das besondere an Eventtrainings ist, dass sie an besonderen Orten stattfinden. Dadurch soll den Teilnehmern ein außergewöhnliches Erlebnis geboten werden, welches eben nicht alltäglich ist. Dazu zählen zweifellos Events auf Rennstrecken, im Hochgebirge oder auf zugefrorenen Seen. Andererseits, so atemberaubend mancher Veranstaltungsort auch ist, handelt es sich immer noch um ein Sicherheitstraining. In diesem Zusammenhang werden extra Orte ausgewählt, wo ganz bestimmte Verhaltensweisen von Fahrern und Fahrzeugen unter Realbedingungen (hohe Geschwindigkeit, Fahren bei Schnee und Eis etc.) getestet werden. Aber auch die anderen typischen Elemente eines Fahrsicherheitstrainings werden hier angewandt. Bei dem ein oder anderen solchen Fahrsicherheitstraining geht es ohne eigenes Auto, wenn ein Wagen durch den Veranstalter gestellt wird.

Manchmal finden Fahrtrainings auch auf der Rennstrecke statt.
Manchmal finden Fahrtrainings auch auf der Rennstrecke statt.

Die Preise für ein Eventfahrtraining fallen ganz unterschiedlich aus und können sich von 100 Euro bis zu mehreren Tausend Euro belaufen. Die weite Spanne resultiert aus der sehr unterschiedlichen Dauer (von einem Tag bis zu mehreren Wochen) und der Exklusivität des Veranstaltungsortes.
Bei diesem Event ist es sinnvoll, sich im Vorfeld darüber zu informieren, ob eine spezielle Versicherung nötig ist und wer im Falle eines Unfalls haftet. Außerdem sollte der Fahrer über ein gewisses Maß an Erfahrung verfügen, da die Strecken teilweise sehr anspruchsvoll und schwer zu bewältigen sind.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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